Im iBooks-Store hatten wir uns die Topseller angeschaut und dort faszinierenderweise diverse Sex-Bücher entdeckt. What up Steve Jobs?! Als wir im Bett also aneinandergekuschelt durch die Liste scrollten entdeckten wir “100 Tage Sex”. Name, Titelbild und Beschreibung waren ansprechend und so kauften wir es als erstes Buch (wir hatten im Übrigen nicht daran gedacht, dass Freunde immer den iBooks-Store sehen wollen, wenn man ihnen das iPad zeigt). Das erotische Lese-Vergnügen im Bett konnte also beginnen...
Inhalt:
Das Buch handelt von einem Ehepaar mit Kindern in den USA deren Sex-Leben über die Jahre ziemlich einfallslos geworden ist. Um dem entgegen zu wirken, schlägt sie (!) vor, einmal 100 Tage hintereinander jeden Tag Sex zu haben - es soll im Übrigen tatsächlich eine wahre Geschichte sein. Er ist zusätzlich Journalist im Fachgebiet Erotik/Porno/etc. für eine lokale Zeitung. Was sie macht, haben wir vergessen, vor allem kümmert sie sich aber um die Kindern und arbeitet wohl ein bißchen von zu Hause.
Beide bereiten sich intensiv auf die Aktion vor, erzählem ihrem Arzt von der Idee und holen sich Rat von Freunden und Verwandten. Sie lässt sich eine Pille verschreiben die sie die ganzen 3 Monate durchweg nehmen kann und er besorgt sich auf einige blaue Pillen und Präparate um die ganze Zeit auch durchzuhalten.
Im Laufe der 100 Tage entdecken die beiden die Lust wieder und lernen, Sex ganz bewusst zu gestalten. Dadurch, dass sie eben immer “müssen” und damit Sex auch in ihren Tagesablauf einplanen, wird es für sie zu einem entspannenden Ritual auf das sie sich nach einem stressigen Tagesablauf freuen können.
Unser Eindruck:
Das Buch hat sicher seine erotischen Stellen, die Autoren halten sich aber massiv zurück. Meistens wird nur angedeutet, dass das jeweilige Mal Sex eben gut war, Details erfährt man keine. Richtig erotisch ist die ganze Sache also nicht - man erfährt eher etwas über die Untiefen des Ehelebens, die Psyche der Charaktere und die Schwierigkeiten regelmäßigen Sex durchzuziehen, obwohl Kinder im Haus sind. Für uns zwar ganz nett, aber eben kein erotisch Abenteuer, bei dem man Lust auf Unterbrechung des Lesens mit praktischen Umsetzungen bekommt.
Fazit Sie:
Ein durchaus unterhaltsames Buch, das zu großen Teilen mit Witz und Charme die Story eines Ehepaare erzählt, welches dem Liebesleben neuen Esprit verleihen möchte. Allerdings fehlt mir durchgängig eine gewisse Tiefe: In diesem Kontext hätten ein paar Details der Erlebnisse das Buch spannender und vor allem erotische gestaltet - es lässt sich zu einfach "weglesen" und nimmt den Leser zu wenig mit auf die Reise in die Erotik...
Ein großes Plus gibt es von mir jedoch für das Fazit, das die Autoren aus den Erlebnissen ziehen und an den Leser weitergeben: Durch den regelmäßigen Sex verliert dieser den Druck, wird zu etwas Natürlichem, mehr zu einem Experiment als zu einer vordefinierten Pflichtveranstaltung.
Fazit Er:
Er jammert ganz schön viel, dementsprechend dreht sich ein Großteil des Buchs darum. In Stimmung kommt man(n) nicht so richtig, da fehlen irgendwie die schlüpfrigen Details (es muss ja nicht vulgär werden - aber ein bißchen tiefer einsteigen sollte man schon). Da die Autoren ein älteres Semester als ich sind, fehlt einem vielleicht auch die Erfahrung der speziellen Situationen um sich hineinzuversetzen. Vieles klingt auch unbedarft, Sex-Spielzeuge sind den beiden Autoren zum Beispiel komplett neu, Gleitmittel haben sie noch nicht verwendet - das ist irgendwie andere Liga als das was wir erwartet haben...
Mein Fazit also: Ganz nett zu lesen, aber teilweise etwas langweilig, der Titel verspricht (weit) mehr als er hält.
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